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Nachnahme

Ginseng in der Medizin

Die moderne Schulmedizin verbindet immer mehr ihrer komplexen Errungenschaften mit jahrtausendealten Konzep­ten der traditionellen Heilverfahren der Komplementär- und Alternativmedizin (KAM), um sie in die wissenschaftlich ausgerichtete Praxis erfolgreich zu integrieren.

“Das ständig wachsende Bedürfnis nach Heilwissen aus dem Osten sorgt seit wenigen Jahren für immer zahlreichere und fundiertere Informationen und Veröffentlichungen über Ginseng – auch in deutscher Sprache.”
Christine Steinbrecht-Baade in “Die Heilkraft der TCM”, 1998 Heyne-Bücher

Trotz allem hat Ginseng in der Schulmedizin noch immer einen “schwierigen Stand”. Oft ist die Schulmedizin immer noch skeptisch, vor allem deswegen, weil zur Zeit noch relativ wenig über die Wirksubstanzen von pflanzlichen Drogen bekannt ist und nur wenigen westlichen Medizinern und Wissenschaftlern der komplexe theoretische Hintergrund der Traditionellen Medizin in China ausreichend zugänglich ist. Eine Heilpflanze, die nicht ausschließlich gegen eine bestimmte Krankheit wirkt, ist vielen Europäern (noch) suspekt.

Ginseng in der Medizin

Daher wird die TCM bei uns oft als komplementäre Behandlung angesehen. Wir sollten uns aber nicht mit einem “entweder/oder” für eine der beiden Heilwege entscheiden müssen und zufrieden geben, sondern mit einem „sowohl/als auch” die jeweilig hilfreichste Therapie­möglichkeit für unsere Gesundheit wählen.

WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG UND NAHRUNGSMITTEL

Die vielseitigen Segnungen einer regelmäßigen Einnahme der Menschenwurzel und deren Extrakt haben also in der westlichen Medizin noch nicht den angemessenen Stellenwert, außer für die zunehmend gesundheitsbewusste Allgemeinheit. Wissenschaftliche Forschungs­methoden eignen sich für Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen nur bedingt, obgleich unsere Ernährung neben Bewegung von elementarer Bedeutung ist.

Ginseng – HEILMITTEL OHNE LOBBY

Viele von uns haben zwar schon von Ginseng gehört, aber leider wissen wir zu wenig von der besonderen Kraft dieser Wurzel. Noch hat Ginseng, eines der ältesten und damit jedenfalls sehr lange erprobten Heilmittel keine „Lobby” in unserem Gesundheitswesen und wir laufen deshalb Gefahr, dass nur wenige „Eingeweihte” diese „wie für uns gewachsene” Heilpflanze anwenden. Ärzten und Ärztinnen scheint oftmals die empirische Erkenntnis zu Ginseng nicht zu genügen und die Pharmaindustrie hat verständlicherweise kein wirkliches Interesse, einen natürlich wachsenden und altbekannten Stoff zu umwerben, der das exakte Gegenteil zu rezeptierten und damit patentrechtlich absicherbaren Substanzen darstellt.

Ginseng in der TCM

Arzneien der chinesischen Phytotherapie sind nach Aussagen selbst der westlich-wissen­schaftlichen Literatur sehr lange Jahre oder Jahrhunderte erprobt, sanfter und sicherer in der Anwendung und haben weniger Nebenwirkungen, als vergleichsweise westliche pharmako­logische Medikamente.

HERRSCHERKRAUT DER OBERSTEN HIERARCHIE

In der Chinesischen Arzneimitteltherapie gilt die Ginsengwurzel als Kräuterkaiser, als eines der wenigen Herrscherkräuter der quasi obersten Hierarchie der kostbarsten Kräuter und wird für ein „langes, erfülltes Leben”, also für Langlebigkeit bei körperlicher, geistiger und emotionaler Frische eingesetzt, um ein möglichst beschwerdefreies Altern zu ermöglichen.

ANWENDUNG ZUR VORBEUGUNG

Ginseng in der TCM

Im „Reich der Mitte” ist Ginseng seit Langem in einer Vielzahl von Kräuter-Richtrezepturen für verschiedenste Anwendungen in der inneren Medizin verbrieft, um mit seinen adaptiven Wirkungen der Entwicklung von Fehlregulierungen im Organismus schon in einem frühen Stadium einer Erkrankung vorzubeugen! Gerade deshalb wird der Einsatz von Ginseng bei bestimmten Krankheitsbildern mehr und mehr auch bei uns von MedizinerInnen und KräuterexpertInnen empfohlen.

In der chinesischen Volksmedizin ist Ginseng eines der wichtigsten Mittel, das unspezifisch die körpereigene Abwehr gegen Krankheit, Stress und Verspannungen unterstützt. Es findet Anwendung bei der Behandlung von Schwäche- und Ermüdungszuständen, Leistungs- und Konzentrationsminderung und fördert die Genesung in den Zhang-fu, den „Organpaaren”.

ANWENDUNG DER WURZEL ZU HEILZWECKEN

Die Anwendung der Wurzel zu Heilzwecken bei z. B. stressbedingten Erkrankungen, Durchblutungsstörungen, Herz-Kreislaufproblemen, Altersschäden, Appetitlosigkeit, Allergien, Abwehrschwäche, Depressionen, Diabetes mellitus, Erkältungskrankheiten, Gewichtsregulierung, Angstzuständen, Unfruchtbarkeit, Impotenz, Konzentrationsschwäche, Krebsvorsorge, Migräne, Müdigkeit, Nervenleiden, Nervosität, Neurodermitis, Rheuma, in der Rekonvaleszenz, bei Stoffwechselstörungen, Schlafbeschwerden, zur Leistungsverbesserung und allgemeinen Adaptierung von Körper und Seele an die Anforderungen des Lebens ist ausführlich in den klassischen medizinischen Lehrbüchern der Chinesen und Tibeter dokumentiert.

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GINSENG TONISIERT UND STABILISIERT DAS CHI, DIE LEBENSKRAFT

Ginseng ist nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) thermisch warm. Ginseng wirkt auf den Milzmeridian, der für die richtige Verteilung der Nahrungsenergie zuständig ist, und auf den Lungenmeridian, der die Atem-Essenz zuführt. Weiters wird seine Wirksamkeit auf die Erhaltung und Erneuerung des Jing, der Quint-Essenz der Nieren gepriesen.

Auf Grund seiner ausgleichenden Eigenschaften und ausgewogenen Stimulation wird Ginseng in der TCM sowohl als Tonikum als auch als Sedativum eingesetzt. Empfohlen wird Ginseng traditionell bei folgenden Symptomen: Energiemangel, nervöser Erschöpfung, Immunschwäche, Herzproblemen, Schwindelgefühl, Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, Impotenz und zur Rekonvaleszenz nach Operationen, langer Krankheit und nach Geburten.

Ginseng in der Homöopathie

Auch in der Homöopathie verwendet man die getrockneten, unterirdischen Pflanzenteile zur Therapie von Erkrankungen des Zentralen Nervensystems, des Stütz- und Bewegungsapparates, der männlichen Geschlechtsorgane sowie in Phasen der Genesung nach durchstandener Krankheit um die Rekonvaleszenz zu unterstützen.

Ginsengs Weg nach Europa

Die Ginsengwurzel

Die Wurzel der wilden Ginsengpflanze und deren Heil­wirkungen wurden vor ungefähr 4.700 Jahren vom sagenumwobenen chinesischen Kaiser Shen Nung und seinen Ärzten entdeckt. Der weise Shen Nung gilt seither als Begründer der Traditionellen Chinesischen Phytotherapie, der Pflanzenheilkunde. Er hatte die Wurzel schon in der ihm zugeschriebenen Kräuter-Enzyklopädie „Shen Nung-Pen Tsao Ching” oder dem Standardwerk “Pen-ts’ao kang-mu”als „königliches Kraut” und Speicher wertvoller Energien beschrieben.

Die umfassend-heilende Wirkungen der „Wurzel des Lebens” bezeichnete Kaiser Shen Nung wie folgt: „Sie stärkt die fünf vollen Organe, Herz, Milz, Lunge, Niere und Leber, beruhigt die Lebensgeister, harmonisiert die Seele, beseitigt Ängste, lässt die Augen strahlen, öffnet den Geist und klärt die Gedanken. Wird regelmäßig Ginseng eingenommen, wird der Körper gekräftigt und so das Leben verlängert.” 

Die Menschenwurzel, nur FÜR PRIVILEGIERTE

In der Traditionellen Chinesischen und der Tibetischen Medizin, war die Anwendung der „Menschenwurzel” (Panax Ginseng, der Allesheiler, aus dem Griechischen von „panacea”, der allesheilenden Göttin; chin. Ren Shen) fortan nur dem Kaiserhaus vorbehalten, der sie als Geschenk gütig gesonnener Götter betrachtete.

Für die private Nutzung durch die Bevölkerung war die seltene und kostbare Wurzel, die dem Erdgeist zugeordnet wurde – das „Kraut der ewigen Jugend” oder “das regenerierende Elixier” – nicht freigegeben, Zuwiderhandelnde wurden von den Machthabern oft mit dem Tode bestraft.

Zu dieser Zeit, als der Arzt nur bezahlt wurde, wenn seine Patienten gesund blieben, also gar nicht erst krank wurden, wurde die Wurzel mit dem dreifachen Gewicht in Gold aufgewogen und sogar als Tribut eingehoben.

“Der überlegene Arzt hilft noch vor dem frühesten Keimen von Krankheit.
Der weniger gute Arzt beginnt zu helfen,
wenn die Krankheit bereits begonnen hat.”
HuangDi Nei Ching (Lehrbuch des Gelben Kaisers)

GINSENG AUF DEM WEG NACH EUROPA

Ginseng auf dem Weg nach Europa

Es wird vermutet, dass arabische Seefahrer schon recht früh die Ginsengwurzel in das jetzige Spanien brachten. Auch von Marco Polo wird berichtet, dass er die Heilkräfte dieser asiatischen Pflanze pries. Doch kaum jemand würdigte das „Heilkraut” dort und seine Wirkung geriet wieder in Vergessenheit.

Anfang des 17. Jahrhunderts versuchten holländische Seeleute die Allesheiler-Wurzel aus Asien in Europa bekannt zu machen –  wieder mit wenig Erfolg. Ginseng blieb Jahrzehnte weit­gehend unbekannt. Trotzdem fand Ginseng ab dem 18. Jahr­hundert immer mehr Erwähnung in medizinischen Abhand­lungen: Man wusste um die Wirkung der asiatischen Wurzel, aber Verwendung fand sie noch kaum.

ZWEI WELTEN WIEDER VEREINT

Europäische, wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten erst Anfang des 20. Jahrhunderts Ginseng die kräftigende und heilende Wirkung – damit wurde die Wurzel auch in der westlichen Welt endlich als Heilpflanze anerkannt. Als medizinisches Produkt wird Ginseng hier aber immer noch selten angewandt. Ganz im Gegenteil zu Asien – dort sind Ginseng-Produkte am Markt allgegenwärtig: medizinische Ginseng-Kräuterrezepturen, Ginseng-Tee, Ginseng in Cremen und Salben, als Pulver oder Pille, als Zutat in Speisen und sogar in Zuckerlform.

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