WIE WIRKT GINSENG
Ginseng wirkt, wie die meisten Anwendungen der TCM, auf den gesamten Organismus, damit auf alle sogenannten Organpaare (Zhang-fu) und deren
lebenserhaltende Funktionen.
Diese werden dabei auf besondere Art und Weise
Ginseng, das Adaptogen
Leben heißt, sich ständig neuen Anforderungen anpassen zu müssen, da sich unser Umfeld ständig verändert.
Ginseng zählt zu den adaptogenen Drogen – vielleicht handelt es sich bei Ginseng neben der Aloe sogar um DIE adaptogene Heilpflanze schlechthin.
Was ist ein Adaptogen?
Adaptogene sind in der TCM meist pflanzliche Wirksubstanzen, die dem Körper helfen, sich an äußere oder innere Einflüsse, wie Stress, witterungs- oder umweltbedingte Belastungen und andere problematische Einwirkungen anzupassen.
Man kann ihnen deshalb nicht nur eine bestimmte Wirkung zuordnen oder nur einzelne Inhaltsstoffe als wirkungsvoll einstufen – das komplexe Zusammenspiel der Inhaltsstoffe einer Pflanze wirkt als Ganzes und unterstützt den Menschen physisch und psychisch, seine Mitte zu wahren bzw. Ausgeglichenheit, Ruhe und
Gelassenheit wieder zu finden.
“Adaptare” bedeutet “Anpassen”
Ginseng wirkt regulierend auf unseren Organismus. Und zwar immer da, wo er gebraucht wird, nur dann, wenn er gebraucht wird.
Gesundheit heißt auch Anpassungsfähigket. Je besser wir mit den Anforderungen des Lebens, die Ausgeglichenheit störenden Situationen, wechselnden Außenreizen und belastenden Einflüssen zurecht kommen, desto länger erhalten wir unsere körperliche und seelische Gesundheit.
Unser Körper „adaptiert” sich, er akklimatisiert sich und kann Veränderungen, Anforderungen, wie temporär auftretende oder andauernde Belastungen
besser verkraften. Ein hochwirksames Adaptogen wie Ginseng ist in der Lage, aus dem Ruder gelaufene Körperfunktionen zu harmonisieren und wieder zu normalisieren.
Genau dabei unterstützt ein geeignetes Adaptogen wie Ginseng nicht nur unseren gesamten Organismus, sondern auch unsere psychische Belastbarkeit.
Es hilft uns durch seine schützende Funktion und seine ausgleichenden Fähigkeiten, unseren Organismus an die jeweiligen Situationen anzupassen, damit wir auf Belastungen schneller und schonender reagieren können.
Ginseng, das Tonikum
Ein Tonikum ist in der Lage, Schwächezustände sowie nachlassende Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit auszugleichen und kräftigt den Körper mit seinen gesundheitsfördernden Substanzen.
LEBENSLANG FIT UND VITAL
In ihren experimentellen, klinischen Studien berichten S. Fulder und M. Kataria bereits 1974, dass unter Ginseng-Einsatz während nur 10 Tagen sowohl die Reflexe, die Schnelligkeit, die Muskelkoordination, wie die allgemeine psychische Stimmung bei Menschen verbessert werden konnte.
Ginseng, der Stabilisator
Ginseng stärkt das Immunsystem und wird deshalb oft auch als Immunstimulansbezeichnet.
Wissenschaftlich erwiesen ist aber mittlerweile, dass die Ginsengwurzel die unspezifische Immunabwehr erhöht. Sie stärkt die Immunzellen und besitzt damit auch eine immunmodulierende Wirkung. Ginseng verhilft allgemein zu einer höheren Abwehrbereitschaft des Organismus und damit zur höheren Widerstandskraft des Körpers. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass Ginseng stabilisiert und dadurch Leib und Seele schützt.
Nicht nur in Asien, auch schon in Europa und Amerika, wird deswegen Roter Ginseng vermehrt vor allem vorsorglich (also präventiv) als Prophylaktikum eingenommen, um die Gesundheit zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen.
Enthaltene Wirkstoffe
Als sich die moderne Wissenschaft auf die Suche nach den Hintergründen der Ginseng-Effekte machte, wurde bald klar, dass eine solch komplexe Wirkungskette nicht allein durch einen der Wirkstoffe hervorgerufen werden kann.
Tatsächlich fand man in der Ginsengwurzel schon eine Vielzahl von biologisch aktiven Stoffen:
- hochaktive Ginsenoside aus der Gruppe der Saponine
- Vitamine, wie den Vitamin-A-Komplex, B1, B2, B12, C, Nicotinsäure, Pantothensäure,Biotin, Nicotylamid und Folsäure
- Enzyme, wie Amylase, Phenolase
- zahlreiche wichtige Mineralstoffe, wie Natrium, Magnesium, Kalium und Kalzium, Phosphor, Eisen, Aluminium,Kupfer
- außergewöhnlich viele Spurenelemente, wie Selen, Chrom, Zink, Nickel, Mangan, Germanium, Vanadium, Kobal und Maltol – unter allen natürlichen „Entgiftern” hat Ginseng den höchsten Anteil an Selen, Germanium (dessen Bedeutung für den menschlichen Körper offensichtlich größer ist, als bisher angenommen wurde) und dem hochwertigen Maltol (zur Blutreinigung).
- Amino- und Fettsäuren (Panaxsäure), Asparaginsäure, Glycin, Alanin, Arginin (auch L-Arginin),
GABA, Prolin, Valin, Isoleucin, Tyrosin, Peptide, Sterine, ätherische
Öle, Molybdän, Amino-Buttersäure, Arginin, Polysaccharide - Zucker: Glucose, Fructose, Saccharose, Maltose, Trisaccharide
- Ätherische Öle: 200 Einzelkomponenten bisher entdeckt
- Viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe, wie Polyine (Falcarinol,
Falcarintriol, Essigsäure, Linolensäure), MicroRNAs, Oligosaccaride und
Beta-Glucan …
Die Ginsenoside
Mittlerweile beweisen zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass Ginseng an vielen Stellen des menschlichen Organismus eingreift und so in der Lage ist, komplexe Funktionsabläufe der Organsysteme und ihre Wechselbeziehungen untereinander auszugleichen und zu optimieren. Für diese adaptogene Wirkung sind die im Ginseng enthaltenen sogenannten Ginsenoside (syn. Panaxoside) verantwortlich.
Ginsenoside sind seifenähnliche Verbindungen und gehören zur Gruppe der Saponine (sapo = lateinisch für Seife). Pflanzen bilden solche stickstofffreien, in
Wasser wie Seife aufschäumende Glycoside, um Infektionen und Schädlinge abzuwehren. Je älter eine Pflanze ist, umso mehr dieser Schutzstoffe hat sie produziert – je älter eine Ginsengpflanze, desto mehr Ginsenoside enthält sie also.
Besonders viele Ginsenoside stecken in den Nebenwurzeln des Ginseng.
Daher ist der Wirkstoffgehalt einer Wurzel umso höher, je mehr feine
Haar- und Nebenwurzeln ausgebildet sind.